Nun gibt es im neuen Jahr auch einen Jahresrückblick von mir. Ich habe mir bewusst etwas mehr Zeit gelassen. Ich denke, dass ein Jahresrückblick ohne den Blick nach vorne ins neue Jahr sinnlos ist. Für mich ist die Vergangenheit einfach zu stark mit der Zukunft verzahnt. Man kann an vielen Dingen neue Erkenntnisse gewinnen, die einem die Zukunft einfacher machen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und würde mich über Feedback freuen.
Januar
Die Binnenschifffahrt nimmt einen schweren Schlag hin. Mit der Haverie des Tankers „Waldhof“ wurde der Rhein lange blockiert. Auch Hochwasser macht der Schifffahrt zu schaffen.
Februar
Die DVZ verleiht ihre LEO-Awards (Logistics, Excellence, Optimisation) unter anderem an Klemens Rethmann (Kategorie Unternehmer), Frank Schnabel (Zukunftsmacher) und Josef Hattig (Logistische Lebensleistung).
Auch wurde die CO2 Auflage für Kleinlaster auf den Weg gebracht. Hier sollen langfristig die CO2 Grenzwerte unter 147g/km fallen (zum Vergleich: Ein VW Polo / Diesel liegt bei 137 g/km (Quelle Spritmonitor.de)
März
Kühne+ Nagel werden durch den Zukauf von Rennies Investment Limited die Nummer zwei im UK-Landverkehr (70 Mio €).
Das Hauptereignis des Jahres findet auch im März statt. Es ist das Erdbeben in Japan, welches durch den Supergau eines Atomkraftwerkes auch noch lange in Zukunft Auswirkungen hat (derzeit überlegt die Regierung wieder Tepco zu verstaatlichen). Konzerne wie Toyota oder auch der IT-Chip Markt stehen unter enormem Druck durch die schwierigen Verhältnisse.
April
Prof. Christopher Jahns wird verhaftet. Der Präsident der European Business School in Wiesbaden wird wegen des Verdachts der Untreue zeitweise festgenommen. Er tritt danach von seinen Ämtern zurück.
Auch der Aktionstag der Logistik (Tag der Logistik) freut sich über bundesweit 28.000 Teilnehmer an 322 Veranstaltungen.
Mai
In den Niederlanden dürfen die Lang Lkw (25,25m mit 60t) verkehren. Wir testen in Deutschland weiter.
Juni
Nachdem im März der Beluga Gründer Stolberg das Unternehmen verlassen hat, wird im Juni ein Insolvenzverfahren gegenüber mehreren Unternehmen der Beluga Reederei eingeleitet.
Ehec bricht aus und verunsichert die Lebensmittelindustrie. Nach langem Hin und Her werden Bockshornkleesamen als Ursache ausgemacht. Doch durch Warnungen vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und quasi sämtlicher Rohkost entfallen viele Lieferungen.
Juli/August/September
Nichts in meinen Augen wirklich Nennenswertes. Ansonsten übernimmt Rhenus die Wincanton Geschäfte in Deutschland und der 12. ECR Kongress findet statt.
Oktober
Ankündigungen über bis zu 6% Preissteigerungen im Sückgutverkehr werden von der Branche gemacht.
Das Nachflugverbot am Frankfurter Flughafen wird bestätigt. Allerdings wird am 13.03.12 das Bundesverwaltungsgericht sich dem Verbot annehmen.
Einen schweren Schlag bekommt die Logistik wieder einmal durch eine Flutkatastrophe. Dieses mal werden weite Teile von Thailand überschwemmt, was vor allem Auswirkungen auf die Automobilindustrie hat.
November
Stuttgart 21 ist vom Volk gewollt. Der Volksentscheid wird bei einer hohen Wahlbeteiligung pro S21 entschieden. Der Beweis , dass ein paar hundert Demonstranten nicht für ein ganzes Bundesland sprechen können. Aktuell verzögert sich der Bau wieder etwas. Das Eisenbahnbundesamt hat den Abriss von Bäumen untersagt, bis klar ist, wie die Tierwelt dort geschützt werden kann.
Seit dem 01.01.12 dürfen nun einfache Sattelzüge mit Auflieger von bis zu 17,80 m in allen teilnehmenden Bundesländern verkehren (vom Bundeskabinett im November beschlossen).
Dezember
Die Cargolux Manager Ulrich Ogierman und Robert van de Weg wurden zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie Frachtraten mit der Konkurrenz abgesprochen haben.
Die Luftfahrt wird seit dem 01.01.12 mit in den Emissionshandel einbezogen. Dies bekräftigte im Dezember noch einmal der EU-Gerichtshof.
Allgemein
Nicht vergessen werden sollte, dass nun auch Google in die Logistik einsteigt. Google will Amazon im Versandhandel Konkurrenz machen und will den ersten Probelauf in San Francisco starten.
Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass gegen Ende des Jahres der RFID Chip gehackt wurde. An der Ruhr -Universität Bochum konnte der Sicherheitsmechanismus ausgehebelt werden.
Auch sollten hier die Helden der Straße 2011 erwähnt werden. Menschen wie der Lkw Fahrer Valerij Fluh haben Leben gerettet und sind große Vorbilder.
Blick in die Zukunft
Immer wenn man in die Vergangenheit schaut, sollte man den Blick danach wieder in die Zukunft richten.
Was bedeutet die Vergangenheit? Was kann ich daraus lernen? Wie wird es sich weiterentwickeln?
Der größte Punkt, den ich sehe, sind die steigenden Lohnkosten. Logistikfachkräfte sind auf jeder Ebene gesucht. Das wirkt sich auf Dauer natürlich auf den Lohn aus. Gerade bei Kraftfahrern wird sich das am meisten zeigen. Der Wegfall des größten Ausbilders von Kraftfahrern ist weggefallen (die Bundeswehr). Betriebe müssen nun selber das Risiko der Ausbildung tragen. Zudem sind das Image und die Arbeitsbedingungen Punkte, an denen weiter gearbeitet werden muss. Das Gehalt ist nur ein Stück davon.
Auch der Trend zum Multisourcing wird sich weiter in die Breite vertiefen. Durch die flexiblen Supply Chains war es überhaupt möglich, die Katastrophen in Japan und Thailand so gut zu überstehen. Vor fünf Jahren hätten wir wohl keine Handys oder PCs mehr im Elektrofachmärkten gefunden. 2011 stieg nicht mal der Preis.
Auch der Elektro – Antrieb wird immer mehr in den Focus der Logistiker gelangen. Während er im Lager schon zu großen Teilen eine feste Größe ist, werden 2012 die ersten Pilotprojekte mit E-Autos im KEP Dienst zu Ende gehen. So sind nun auch zahlreiche Modelle speziell für Logistiker in Konzeption, wie z.B. der Streetscooter für die Deutsche Post.
Ich persönlich denke auch, dass 2012 das Jahr der Social Companys wird. Es werden in immer mehr Unternehmen die Strukturen aufgebrochen und durch Social ersetzt. Jeder kann mit jedem zu jeder Zeit kommunizieren. Facebook für das Unternehmen wird die Parole. Unternehmen wie Salesforce bieten spezielle und ausgereifte Lösungen an. Unternehmen werden sich also daran gewöhnen, dass Social Media nicht nur für externes Marketing gut und nötig ist, sondern gerade in der internen Kommunikation viel wertschöpfendes Potenzial besitzt.
Gleichzeitig wird es immer wichtiger, die wirklich relevanten Informationen zu finden. Die Informationsflutwellen schrecken viele Unternehmen ab. Dabei gibt es mittlerweile zahlreiche Hilfen, um sich in dem Informations- Jungle zurecht zu finden.
Was denkt ihr? Was waren eure beruflichen oder auch privaten Top- Ereignisse? Seht ihr die Zukunft positiv oder eher negativ? Was sind eure Trends?
The best method to have fun in Thailand is by learning the tongue. Thanks.thai romance languageThanks.